Die Jugendkapelle Staatz wurde im Jahr 1962, damals noch unter dem Namen „Knabenkapelle Staatz“, gegründet. Gründungskapellmeister und langjähriger Leiter der Kapelle war Professor Anton Kornherr. Aus der Zeit seiner Führungstätigkeit können als Höhepunkte im Vereinsleben besonders die Auslandsreise nach Erlangen (damalige BRD) 1964 sowie die 4-tägige Reise zum Weltjugendtreffen der Gesellschaft „Rettet das Kind“ 1969 nach Belgrad erwähnt werden.
1970 erfolgte die Überstellung vieler Jungmusiker in den Musikverein, was den Beginn einer neuen Ära einläutete: Die Knabenkapelle wurde in „Jugendkapelle Staatz“ umbenannt und der 17-jährige Johannes Hummel aus Loosdorf nahm die Tätigkeit als Kapellmeister auf. Seit diesem Jahr spielen auch Jungmusikerinnen in unserem Verein mit. Die Teilnahme am Steirischen Landesmusikfest sowie viele Auftritte in der näheren Umgebung und erfolgreiche Teilnahmen bei den Konzertmusikbewertungen prägen diesen Zeitabschnitt der Jugendkapelle Staatz.
Ende 1977 übernahm Herbert Frühwirth das junge Orchester. Sein erklärtes Ziel war es, ständig neue Herausforderungen zu suchen und diese auch zu meistern. In diese Zeit fallen diverse Konzertreisen, zum Beispiel zum Kapellenaustauch nach Gresten, oder die Teilnahme am österreichischen Jugendkapellentreffen in Innsbruck.
Bis 1983 war die Jugendkapelle Staatz mit eigenem Namen und Orchesterleitung in den Musikverein eingliedert – dann erfolgte die Abspaltung und die Gründung eines eigenen Vereins, zu dessen erstem Obmann Josef Schuster gewählt wurde. Dieser leitete fortan gemeinsam mit Kapellmeister Herbert Frühwirth die Geschicke des Orchesters. Die Jugendkapelle blieb weiterhin reisefreudig: So folgten unter anderem eine Konzertreise nach Ungarn oder nach Schweden sowie ein Kapellenaustausch mit Großpetersdorf und Deutschkreutz.
Nachdem 1992 über 30 Musikerinnen und Musiker von der Jugendkapelle in den Musikverein wechselten, vollzog sich der nächste Generationenwechsel und zwei junge Musiker übernahmen die Leitung der Jugendkapelle Staatz: Andreas Schmid als Obmann und Horst Obermayer als Kapellmeister. Hervorzuheben sind aus dieser Zeit Reisen im In- und Ausland, zum Beispiel nach Pécs in Ungarn oder Calella in Spanien, sowie das erste Open-Air-Konzert auf der Burgruine Staatz. Ein besonderes Erlebnis für Mitglieder war außerdem die Reise zum Weltjugendmusikfestival in Zürich.
2007 erfolgte der nächste Wechsel: Stefan Uhl übernahm die Funktion des Obmanns und Daniel Muck wurde mit 16 Jahren zum jüngsten Kapellmeister des Vereins. Vor allem durch die kompositorischen Talente ihres neuen Kapellmeisters und durch zahlreiche Gastsolisten konnten weitere großartige musikalische Entwicklungen verzeichnet werden. Erwähnenswert ist hier die Teilnahme am 1. Europäischen Blasmusikfestival in Kroatien 2010, wo ein 3. Platz erspielt werden konnte. Zu den weiteren Highlights zählen sicher weitere Open-Air-Konzerte und die Musikreise nach Grimma, wo die Jugendkapelle zum Sieger der Herzen gekürt wurde.
2015 folgte ein Kapellmeisterwechsel und Normen Handrow leitete ab sofort die musikalischen Geschicke der Jugendkapelle. Besonders hervorzuheben sind in dieser Zeit das 55-jährige Jubiläum des Vereins oder das erste gemeinsame Konzert mit der Jugendtrachtenkapelle Poysdorf.
Im September 2018 übernahm mit Bernadette Kerbl wiederum eine Musikerin aus den Reihen der Kapelle die musikalische Leitung des Orchesters – und erstmals gibt es in den Staatzer Vereinen eine Kapellmeisterin. Im Frühjahr 2019 folgte auch ein Wechsel im Vorstand und Carina Haas wurde zur ersten Obfrau der Jugendkapelle Staatz gewählt. Seitdem wird der Verein von den beiden geleitet. Zu den bisherigen Höhepunkten zählen das Konzert „advent.klänge“ 2019 in der Staatzer Kirche gemeinsam mit dem Chor „Die Grenzgänger“, das Sommerkonzert der drei Staatzer Vereine (Schlümpfe, Jugendkapelle und Musikverein) im Pfarrgarten Staatz und ein weiteres Konzert mit der Jugendtrachtenkapelle Poysdorf.
2022 steht das 60-jährige Jubiläum der Jugendkapelle Staatz bevor, das mit vielen Veranstaltungen, wie zum Beispiel einem Jubiläumskonzert, gebührend gefeiert werden soll.